Mit 30 Prozent machen die Energiekosten einen erheblichen Teil der Lebenszykluskosten eines Gebäudes aus. Aus diesem Grund treibt die Stadt Elmshorn seit Gründung des Gebäudemanagements 2001 das Energiemanagement der kommunalen Liegenschaften kontinuierlich voran und erstellt seit 2005 einmal jährlich einen Energiebericht.

Zum Energiemanagement der kommunalen Gebäude gehören nicht nur energetische Sanierungen, Neubauten unter Berücksichtigung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), der Austausch beziehungsweise die Optimierung alter technischer Anlagen und das Verbrauchscontrolling. Auch das Errichten von Solaranlagen, die Energiebeschaffung, die Planung von Energieeinsparmaßnahmen sowie die Nutzungsoptimierung beziehungsweise nichtinvestive Maßnahmen wie die Teilnahme an der Energieolympiade zählen dazu.

Die städtischen Liegenschaften machen heute mit einem Anteil für rund 82 Prozent einen Großteil der CO2 Emissionen der Stadtverwaltung aus. Dabei bezieht die Stadt ausschließlich Ökostrom für seine Gebäude und produziert eigenen Strom durch Solaranlagen. Auch die Wärme wird bereits in einigen Gebäuden klimaneutral erzeugt, über Holzpellets, Wärmepumpen und die Nutzung der IT Abwärme. Zukünftig werden städtische Bauten vor allem nachhaltig mit Wärme aus Wärmenetzen versorgt. Die Steigerung der Energieeffizienz der Gebäude durch Sanierungen ist Teil der Strategie der treibhausgasneutralen Verwaltung.

Pumpwerk, Energieerzeuger und Bürohaus in einem: Das Haus der Technik ist zentraler Bestandteil des Entwässerungskonzeptes und Schöpfwerk des Sanierungsgebietes Krückau-Vormstegen. Zugleich versorgt es sich ausschließlich mit erneuerbaren Energien. Die Abwärme der IT ergänzt durch eine Wärmepumpe sorgen für nachhaltige Wärme. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach stellt den Solarstrom bereit.

Elmshorn baut ein Rathaus: Auf der Südseite des Buttermarktes soll ein Neubau entstehen, der ein Schlüsselelement des Elmshorner Stadtumbaus ist. Das neue Rathaus wird mit Hilfe erneuerbarer Energien beheizt. Dabei wird die Grundlast des Gebäudes mit Hilfe von Geothermie erzeugt. Das bedeutet: Die Pfahlgründung wird speziell ausgestattet, um Energie aus dem Erdboden zu beziehen. Um besonders hohe Bedarfe, etwa im Winter, aufzufangen, wird das Rathaus darüber hinaus an ein Nahwärmenetz angebunden. In Planung, Bau und Betrieb wird der Gold-Standard der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) erfüllt.

Seit 2022 stehen jährlich über 200.000 Euro für die Installation von Photovoltaikanlagen auf städtischen Bestandsgebäuden zur Verfügung. Zuletzt wurde eine große Solaranlage mit 100 kWp Leistung auf dem Dach der Erich Kästner Gemeinschaftsschule installiert. Weiterhin wurden der Betriebshof, die Boje-C.-Steffen Gemeinschaftsschule, das Industriemuseum und die Anne-Frank-Gemeinschaftsschule mit PV-Anlagen ausgestattet. Städtische Neubauvorhaben werden direkt mit Photovoltaikanlagen geplant und errichtet.

Die Stadtverwaltung Elmshorn nimmt gemeinsam mit ihren städtischen Beteiligungen seit März 2021 am European Energy Award® (eea) teil. Der eea nimmt die zentrale Aufgabe der Kontroll- und Steuerungsfunktion im Klimaschutzprozess und auf dem Weg zur Klimaneutralität in Elmshorn ein. Seit September 2024 sind wir mit dem European Energy Award® ausgezeichnete Energie- und Klimaschutzkommune. Der eea ein Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren, mit dem die Energie- und Klimaschutzaktivitäten der Kommunen erfasst, bewertet, geplant, gesteuert und regelmäßig überprüft werden. Ziel ist es, Potentiale der nachhaltigen Energiepolitik und des Klimaschutzes identifizieren und nutzen zu können.

2017 erhielt die Stadt Elmshorn von dem gemeinnützigen Verein TransFair e. V. erstmalig die Auszeichnung für ihr Engagement zum fairen Handel, für die sie nachweislich fünf Kriterien erfüllen musste. Bürgermeister und Stadtverordnete trinken fair gehandelten Kaffee und halten die Unterstützung des fairen Handels in einem Beschluss des Stadtverordneten-Kollegiums fest, eine Steuerungsgruppe koordiniert alle Aktivitäten, in Geschäften und gastronomischen Betrieben werden Produkte aus fairem Handel angeboten, die Zivilgesellschaft leistet Bildungsarbeit und die lokalen Medien berichten über die Aktivitäten vor Ort.

Der Klimaschutzfonds ist ein Förderinstrument der Stadt Elmshorn und elf Umlandgemeinden. Der Klimaschutzfonds gewährt Zuschüsse zu Maßnahmen, die in besonderem Maße zur Reduktion der Emissionen von klimawirksamen atmosphärischen Spurengasen, insbesondere Kohlendioxid, beitragen und die der Förderung regenerativer Energieerzeugung dienen. Aktuell Förderschwerpunkte sind Photovoltaikanalgen und Batteriespeicher.

Die Stadt Elmshorn stellt gemeinsam mit den Stadtwerken Elmshorn und einem Ingenieurbüro die kommunale Wärmeplanung auf – ein Szenario für die klimaneutrale Wärmeversorgung aller Gebäude im Stadtgebiet bis 2035 beziehungsweise 2040. Es wurden Möglichkeiten zur klimaneutralen Wärmeerzeugung untersucht und erforderliche Umsetzungsschritte in einem Maßnahmenplan erarbeitet.

Am 12.12.2024 wurde die Kommunale Wärmeplanung für Elmshorn durch das Stadtverordnetenkollegium beschlossen. Somit liegt der Verwaltung, den Stadtwerken, Hauseigentümern und Handwerksbetrieben eine erste Orientierung und Entscheidungsgrundlage vor.

Die Stadtverwaltung bietet seinen Mitarbeitenden zahlreiche nachhaltige Mobilitätsangebote. So stehen moderne Diensträder und E-Autos für die Dienstwege zur Verfügung. Darüber bietet die Stadt ein vergünstigtes JobTicket für den ÖPNV und Zuschüsse zum Fahrradkauf. Dienstreisen werden vorwiegend mit der Bahn zurückgelegt und die Möglichkeit des mobilen Arbeitens spart unnötige Fahrtwege ein. Auch die Nutzfahrzeuge, die aktuell nicht elektrifiziert werden können, sollen in Zukunft klimafreundlichere Lösungen erhalten.

Die Stadtwerke Elmshorn als Eigenbetrieb der Stadt haben zahleiche Energie- und Klimaschutzangebote für im Angebot und versorgen bereits heute Ihre Kunden ausschließlich mit Ökostrom und damit auch die Stadtverwaltung und ihre Gebäude.